Preisträger BDA Preis Bayern 1979

Parkhaus mit Wohnungen und Läden, Coburg

Coburg

Parkhaus mit Wohnungen und Läden, Coburg

Coburg
Projekt
Parkhaus mit Wohnungen und Läden, Coburg
Architekt
von Busse + Partner, München, Arch.gruppe Coburg Grindt, Wagner, Schneider, Schulwitz
Bauherr
Stadt Coburg - Stadtentwicklungsgesellschaft Coburg

Die Einrichtung eines grösseren Parkhauses in einer kleinmaßstäblich strukturierten historischen Altstadt stellt den Architekten in der Regel vor das Problem, die Maßstäblichkeit und Unmaßstäblichkeit eines solchen Bauwerks derart zu überformen, dass es nicht als unerträglicher Fremdkörper im Stadtorganismus erscheint, – zugleich muss er diese Überformung aber mit Mitteln erreichen, die nicht einer bloßen Maskerade gleichkommen. Im vorliegenden Falle wird der Parkhauskörper mit Wohnhäusern überbaut, deren Maßstäblichkeit der vorhandenen Struktur entspricht. Die Verwendung von Putz und Schiefer als Wandverkleidung ist dem örtlichen Vokabular entlehnt. Diese Art von „Regionalismus“ als Fortführung von Überliefertem in neuer Anwendung erscheint als ein gangbarer Weg, wenn es gilt, sich mit Neuem ohne Anbiederung an das Alte einzuordnen. Die Übergangszonen vom Bauwerk zu dem umgebenden Freiflächen sind unter geschickter Ausnutzung der Höhendifferenz einladend gestaltet und mit Ladennutzungen angereichert. Diese Mischnutzung ist ein bemerkenswerter Beitrag zum Programm, weil sie jener Tendenz zur Monostruktur entgegenzuwirken vermag, welche so zerstörerisch auf unsere Innenstädte wirkt. Soweit das Parkhaus oberirdisch noch selbst als Baukörper in Erscheinung tritt, ist es mit eigenen architektonischen Mitteln in die Umgebung eingebunden, ohne versteckt worden zu sein. Insgesamt ein Beispiel für die Möglichkeit, die sich für einen verantwortungsvollen Gestalter ergeben, wenn das Programm „stimmt“.

Preisträger

BDA Preis Bayern 1979