Reihard Zado, Heydorn Eaton

Shortlist BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2009

Haus am Hochgericht

Urbach

Reihard Zado, Heydorn Eaton

Haus am Hochgericht

Urbach
Projekt
Haus am Hochgericht
Architekt
Heydorn.Eaton.Architekten, Dierdorf / Berlin Dr. Hans H. Heydorn, Maud Heydorn, Thomas Eaton
Bauherr
Ortsgemeinde Urbach

Das sehr prominent in der Ortsmitte gelegene und ortshistorisch bedeutsame „Haus am Hochgericht“, eine ehemalige Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert, wurde saniert und zu einem Kultur- und Vereinshaus mit einem Dorfarchiv umgebaut und erweitert.

Ein zentraler Ort für die Bürger ist entstanden, ein Ort für den Bürgermeister, die Vereine, Jugend- und Senio- rengruppen, ein Ort an dem die zahlreichen, von den Gemeindemitgliedern gesammelten historischen land- und hauswirtschaftlichen Geräte archiviert und ausgestellt werden können.

Der Entwurf zur Erweiterung der Hofanlage hat zum Ziel, das bestehende, für den ländlichen Raum typische Gebäudeensemble aus Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude, trotz der neuen Nutzung, zu erhalten. Es wurde versucht sich in Maßstab und Materialität an die dörfliche Gebäudestruktur anzupassen.

Die Sicht- und Wegebeziehung zu der, auf einer Anhöhe gelegenen, klassizistischen Kirche soll durch die Transparenz des Verbindungsgebäudes beibehalten werden.

Der neu geschaffene Vorplatz und das am angrenzenden Kirchhügel entstandene Forum für Freiluftveranstaltungen wertet die zentrale Bedeutung des Gebäudes für Urbach auf.

Der historisch bedeutsame Platz unterhalb der Kirche wird durch die Revitalisierung des Fachwerkhauses und die Ergänzung des dazugehörigen Wirtschaftsgebäudes zu einem wesentlichen Identifikationspunkt der Gemeinde Urbach.

Das provisorische Dach des Wirtschaftsgebäudes wurde entfernt und das Bruchsteinmauerwerk wieder freigelegt. Die Aufstockung des Wirtschaftsgebäudes als Holzkonstruktion adaptiert das Thema der Scheune. Durch den Einbau einer Holzbinder-konstruktion ist ein stützenfreier, großzügiger Raum entstanden. Der Dachraum soll in seiner Einfachheit und Natürlichkeit die geeignete Kulisse für die gesammelten bäuerlichen Gerätschaften bieten.

Die Holzfassade ist bewusst sehr geschlossen gehalten, um den Scheunencharakter zu wahren. Die Fenster scheinen auf Lichtschlitze reduziert zu sein. Die horizontale Verkleidung aus stehenden und liegenden unbehandelten Douglasie-Vollholzbrettern gliedert die Fassadenfläche, unterstützt durch den wechselnden Schattenwurf. Die Schichtung des Bruchsteinmauerwerks wird durch die Schichtung der Hölzer fortgeführt.

Shortlist

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2009 – Engere Wahl